Beteiligte Funkamateure

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Dieter (DK5PZ), Peter (DL2RPS),
Volker (DL1WH), René (DL7WR)
Christian (SWL & Kamera)

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Operator - Team

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Europaparlament
am Ufer der Ill

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50 Jahre
Europaparlament

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Europarat

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Amateurfunk-Antennen
auf dem Europarat

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Haupteingang
Europarat

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Lagebesprechung
beim Kaffee

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Interviev mit Alun Drake
(Acting Head of Press Division)

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René (DL7WR), Volker (DL1WH),
Peter (DL2RPS)

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René (DL7WR)
Betriebsart: PSK31

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Peter (DL2RPS) in CW
Dieter (DK5PZ) in SSB

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Kurze Pause für unseren
Kameramann Christian

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Übergabe der Gastgeschenke
von Landrat und Stadtbürgermeister

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Funkbetrieb läßt keine
Pause zu

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Drei Stationen im Einsatz

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René (DL7WR), Volker (DL1WH)

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Yasuyuki (JR1AIB), Joël (F5PAC),
Franz (DJ9ZB), Richard (DF9TF)

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Joël (F5PAC), Francis (F5LGF)

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Urzustand wieder hergestellt

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zum Abschluss eine Bootstour

Logo

 

Clubstation TP2CE

Europarat

Schon seit längerem regte sich unter den Mitgliedern der Amateurfunkgruppe der Bundeswehr am Standort Daun (AfuGrpBWStO Daun) der Wunsch, mal wieder eine besondere, schon bestehende Funkstation innerhalb Europas zu aktivieren. Schon im Jahre 2002 reisten wir mit drei Mitgliedern nach Morokulien (dem "Friedensstaat" auf der Grenze zwischen Norwegen und Schweden), um die dortigen Gegebenheiten zu erkunden und die Clubstation LG5LG zu aktivieren. Diesmal sollte sich das Ziel auf dem "Kontinent" befinden und mit dem Auto gut zu erreichen sein. Was bleibt also?

 

Ein Blick auf die Landkarte verrät, dass es hier nicht so viele Möglichkeiten gibt, diese Vorgaben zu realisieren ... vielleicht die Internationale Fernmeldeunion (ITU - International Telecommunication Union) unter 4U1ITU in Genf? 4U1VIC (Vienna International Center) bei den Vereinten Nationen in Wien? Oder gar das noch seltenere UNESCO Hauptquartier unter 4U1SCO in Paris? Eine schwierige Frage, doch Dieter Traxel (DK5PZ) führte noch eine ganz andere Möglichkeit auf: TP2CE beim Europarat in Strasbourg! Diese Station ist auch nicht so häufig "in der Luft" (etwa 3 bis 4mal im Jahr jeweils nur am Wochenende), und nach einigen Diskussionen erschien es uns aus mancherlei Gründen am einfachsten, dies kurzfristig zu realisieren. Dieter hatte in anderen Fällen schon früher "die Fäden" zu einigen Mitgliedern des dortigen Council of Europe Radio Amateur Club (C.E.R.A.C.) geknüpft. Dies war jetzt von Vorteil, um die sich nicht ganz so einfach zu gestaltende Aktivierung vorzubereiten. Es gab viele Hürden zu nehmen und Bedingungen zu erfüllen, bis schließlich unser Wunschtermin Mitte Mai 2008 feststand und bestätigt wurde.

 

Nachdem sich die "Crew" gebildet hatte, galt es, an viele Dinge zu denken und Vorbereitungen zu treffen. Dieter übernahm den Part der ständigen Koordination und Absprache mit Joël Sutterlin (F5PAC), einer der Ansprechpartner des C.E.R.A.C. vor Ort. Des weiteren stellte er für das Team in gewohnt professioneller Art und Weise Textilien (Hemden und T-Shirts) sowie andere nützliche Accessoires (Mützen, Tassen, Flagge ...) bereit - DANKE nochmals dafür!

 

Volker Schnitzius (DL1WH) erledigte die umfangreiche Pressearbeit im Vorhinein: Artikel an die einschlägigen Amateurfunkfachzeitschriften CQDL, FUNKAMATEUR und FT-Magazin, Beiträge für die diversen Webseiten der dx-Rundsprüche und dx-Bulletins.

 

Nach diesen umfangreichen Vorarbeiten war es endlich soweit: am frühen Mittwochnachmittag des 14. Mai 2008 trafen sich alle Beteiligten bei Dieter, der seine Großraumlimousine zur Verfügung stellte und somit auch gleichzeitig der Chauffeur war. Volker, Peter Segieth (DL2RPS) sowie René Weland (DL7WR) verstauten ihr Gepäck und alle holten dann gemeinsam unseren Kameramann Christian Pietzka an seiner Wohnung ab. Christian (nachfolgend als "DARC-SWL" gekennzeichnet) sollte die ganze "DXpedition" filmerisch begleiten und im Anschluss eine Dokumentation erstellen. Nachdem nun das Team komplett war, ging es in ruhiger Fahrt über die Autobahn A48/A1 Richtung Saarbrücken. Anschließend wechselten wir auf die weniger befahrene, französische Seite, und erreichten gegen 1800 Uhr Strasbourg, wo wir nach Ankunft das Hotel bezogen und einen gemütlichen Abend in einem, in der Nähe liegenden Restaurant verbrachten. Früh ging es ins Bett, denn der kommende Tag stand ganz im Zeichen des touristischen Teils dieser Fahrt.

 

Nach dem Frühstück erkundeten wir mittels Straßenbahn und zu Fuß die Innenstadt von Strasbourg: die mittelalterliche Brücke, ehemaliges Zollhaus, Nationaltheater, Münsterplatz, Gerberviertel, Palais Rohan, Petit Francé usw. waren die Ziele. Die Zeit verflog, denn die Eindrücke waren sehr vielfältig und erlebnisreich. Nachdem jedoch der "Körper und der Geist" nicht mehr so recht wollten, musste unbedingt für Erholung gesorgt werden, um die internen "Akkus" wieder aufzuladen. In einem kleinen, netten Lokal erkannte der dortige Gaston direkt unser Defizit: die Zahlen 2,5 und 3,5 werden uns für immer in Erinnerung bleiben ... nachdem das Wetter langsam für Abkühlung sorgte, fuhren wir mit der Straßenbahn wieder in Richtung Hotel, um uns etwas zu erfrischen. Am Abend kehrten wir müde und erschöpft in dem schon bekannten Restaurant in der Nähe unserer Unterkunft ein. Wir besprachen noch den Lauf der Dinge für den kommenden Tag, denn das sollte ja der Beginn des eigentlichen Abenteuers werden: der Besuch des Europarates mit der Aktivierung der dortigen Clubstation TP2CE.

 

Nach einer kurzen Nacht und einem schnellen, französischen Frühstück, fuhren wir dann mit dem PKW in das "europäische Viertel". Da noch Zeit war, machten wir einen Stopp am Europaparlament, um dieses ausgiebig von außen zu betrachten und Fotos bzw. ein paar Videosequenzen zu machen. Bei tollem Wetter bereitete das viel Spaß und brachte schöne Motive auf die Speicherkarten bzw. -bänder. Im Anschluss machten wir uns dann auf den Weg zum Europarat. Nach "längerer Parkplatzsuche" begrüßten uns am Haupteingang der Stationsverantwortliche und QSL-Manager von TP2CE, Christian Chaudron (F5LGF), sowie weitere Mitglieder vom C.E.R.A.C.: Joël (F5PAC), Francis Kremer (F6FQK) und Serguei Gourtovyï (FØEQE).

 

Nach dem Händeschütteln betraten wir den Europarat aufgeregt durch den Haupteingang. Hier mussten wir zuerst die Sicherheitskontrolle über uns ergehen lassen, die aber zügig vonstatten ging. Jeder von uns bekam eine, ständig und gut sichtbar zu tragende ID-Card, die mit der Aufschrift "Resident" versehen war. Das war schon etwas anderes als "Vistor" und gab jedem von uns ein "heimisches" Gefühl. Anschließend fuhren wir alle zusammen in einer Fahrstuhlkabine (das sollte noch öfter vorkommen und war nichts für Klaustrophoben ...) aufwärts Richtung TP2CE-Shack. Wir bekamen mehrfach gesagt, dass wir alle beieinander bleiben sollten und auch müssten, da wir uns hier nicht "so frei" bewegen könnten, wie wir das gewohnt seien ... ein Ratschlag, den wir beim Anblick der verwirrenden Flure, Gänge und Etagen gerne beherzigten. Dann war es soweit: zum ersten Mal betraten wir den Raum, der für die nächsten drei Tage unser Hauptaufenthalts- und Arbeitsraum sein würde - TP2CE! Wir deponierten erst einmal unsere mitgebrachten Utensilien und gleich darauf ging es den langen, verwirrenden Weg wieder zurück. Serguei hatte allerdings immer ein Auge auf uns und somit fühlten wir uns sicher.

 

Nach einem Begrüßungs-Kaffee in der Cafeteria folgte ein, für alle etwas unerwarteter Pressetermin ... wer Dieter kennt, weiß: ihn kann nichts so einfach aus der Bahn werfen. Aber in den Minuten sah man ihn etwas "orientierungslos" und mit Schweißperlen auf der Stirn umherlaufen ... Man suchte in der Eingangshalle nach einem geeigneten Platz, den "DARC-SWL" Christian samt Kameraausrüstung maßgeblich mitbestimmte. Schnell wurde noch für ein passendes Hintergrundmotiv gesorgt und schon begann das erste Interview mit Monsieur Alun Drake, dem Acting Head of Press Division. Etwas ungewohnt, da Dieter die Fragen stellen musste und der stellvertretende Leiter der Presseabteilung diese beantwortete ... aber Dieter hatte sich recht schnell wieder "gefangen" und brachte die Sache so gut "über die Bühne".


Monsieur Alun Drake:

"OK - vielleicht sollte ich zuerst einmal erklären, dass ich der stellvertretende Leiter der Presseabteilung bin und es mein Job ist, so viel wie möglich Publicity für den Europarat in Zusammenarbeit mit seinen 47 Mitgliedsstaaten zu machen. Ich war in der Vergangenheit sehr nah mit dem Radio-Amateur-Club des Europarates involviert und wir fühlen uns als Institution sehr geehrt, dass wir unseren eigenen Radio-Amateur-Club haben. Als internationale Organisation ist es in der Welt ja nicht üblich, einen eigenen Radio-Amateur-Club zu betreiben, und somit sind wir schon mächtig stolz auf unseren - wie wir ihn nennen - C.E.R.A.C.

 

Die Aufgabe des Clubs liegt insofern sehr nahe an der Aufgabe des Europarates, weil wir für die Hilfe eines jeden Einzelnen einstehen und versuchen, die Menschen zusammenbringen. Wir reißen Mauern ein, stoppen Diskriminierung und verbreiten Toleranz - und wir begreifen, dass das auch eine große Aufgabe der Funkamateure weltweit ist: Menschen näher zusammenzubringen - Grenzen zu überschreiten, ohne Unterschiede in Politik, Religion und anderen Ansichten, die die Kraft haben, Menschen zu trennen. So -  wir sind sehr froh, den Radio-Amateur-Club im Europarat zu haben, weil sie hinsichtlich der Menschenrechte, der Demokratie usw. die gleichen Ziele verfolgen wie wir.

 

Durch ihre Kontakte mit Funkamateuren in der ganzen Welt erledigen sie eine sehr wertvolle Arbeit für uns und unterstützen damit die Ziele des Europarates. Ebenfalls leisten sie eine wertvolle Arbeit, indem sie Funkamateure vor Ort nach Strasbourg bringen - wie in Ihrem Fall. Ich möchte Ihre Gruppe hier im Europarat Willkommen heißen! Es ist eine große Ehre für uns. Überraschend ist vielleicht, dass wir nicht so viele deutsche Besucher hier haben, obwohl die Entfernung sehr gering ist - nur ein paar Kilometer.

 

Aber wir sind sehr froh, Repräsentanten des Radio-Amateur-Club der Bundeswehr hier zu haben und wir hoffen, dass Ihr Aufenthalt sehr erfolgreich wird und das Sie beides besser verstehen: den Radio-Amateur-Club des Europarates, aber auch den Europarat selbst.

 

So, wir sind froh - Sie - aber auch unsere eigenen Funkamateure hier zu haben. Hinsichtlich der Unterstützung dieser Institution und der Repräsentation unserer Werte erledigen sie eine großartige Arbeit für uns!

 

So - ich hoffe Ihre Reise nimmt einen guten Verlauf und vielleicht können Sie anderen Menschen über die Arbeit hier in Strasbourg berichten."

 

Anschließend ging es weiter mit Monsieur Hristo Hristov, dem Director of Public Relations. Monsieur Hristov zeigte sich sehr interessiert an unserem Besuch, ist er doch gleichzeitig Verbindungsmann zum hiesigen Amateur-Radio-Club des Europarates.


Monsieur Hristo Hristov:  

"Guten Tag! Mein Name ist Hristo Hristov, ich bin in der Presseabteilung für Public Relations zuständig und gleichzeitig der Verbindungsmann zum hiesigen Amateur-Radio-Club. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir diese Funkstation, die es schon seit 1986 gibt, hier im Europarat haben. Wie der  Chef de Division de la Press bereits anmerkte, gibt es nicht sehr viele internationale Organisationen, die einen solchen Radioclub ihr Eigen nennen dürfen. Er hat in den über 20 Jahren seines Bestehens viele zusätzliche Veranstaltungen organisiert und so dem Europarat eine etwas andere Sicht auf die 47 Mitgliedsstaaten erlaubt. Das Ziel unserer Abteilung ist es, die 800 Millionen Europäer anzusprechen; und ganz genau in diese Richtung gehen auch die Aktivitäten des Radioclubs. Als Beispiel dafür dienen die QSL-Karten, die für jede große Veranstaltung neu gedruckt werden oder  Ausstellungen anlässlich von Tagen der offenen Tür. Wir sind somit in der Lage, den großen Kreis der Funkamateure direkt erreichen zu können; und wie Sie sicherlich wissen, ist auch der König von Spanien Funkamateur und bekommt unsere QSL-Karten, so wie z.B. auch viele Japaner oder Amerikaner. Das Medium Funk ist für uns also eine gute Möglichkeit, geografischen Zonen zu erreichen, für die wir sonst keine Gelegenheit hätten".

 

Nach dieser "aufregenden Begrüßung" hatten wir unser Mittagessen in einer der Kantinen des Europarates verdient. Nachdem die Köstlichkeiten verspeist waren, sollte es noch einen Kaffee im Shack von TP2CE geben. Also machten wir uns wieder auf den langen Weg nach oben und wurden dort von Monsieur Sylvain Piron, Direktor of Audiocomunication, empfangen. Während Dieter ja mittlerweile schon zum Profi-Interviewer herangereift war, übernahm er auch diesmal die Funktion des Gesprächspartners. Monsieur Sylvain Piron ist Mitbegründer des C.E.R.A.C. und unterstütze seinerzeit den Aufbau nach allen Kräften.


Monsieur Sylvain Piron:  

"Zuerst möchte ich Sie und Ihre Delegation, die heute unseren Radioclub besucht, Willkommen heißen! Dieser Radioclub wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern geleitet und gehört zur Kommunikationsabteilung des Europarates. Ich freue mich sehr, Sie heute hier empfangen zu dürfen!"

 

Da er zeitlich sehr eingebunden war, kam es schnell wieder zur Verabschiedung. Er wünschte und viel Spaß und Freude in den kommenden Tagen und verschwand nach einem kurzen "au revoir" in den Weiten des Gebäudes. Der heiße, kräftige Kaffee schmeckte gut, musste aber schnell getrunken werden, da der nächste Termin anstand: Francis machte sich mit uns auf den Weg und wir bekamen eine ausführliche und interessante Führung durch einen Teil des Europarates. Durch lange Gänge, vorbei an manchen Tagungs- und Sitzungssälen, zeigte er uns viele Gastgeschenke der einzelnen Mitgliedsstaaten, die heute als Ausstellungsobjekte an den Wänden hängen oder in den Fluren stehen. Auch die fünf Gründungsväter des Europarates, die als Plastiken in einem Seitentrakt zu bewundern sind, konnten noch fotografisch erfasst werden. Dann der, für viele von uns absolute Höhepunkt des Rundganges: wir konnten einen Blick in den Sitzungssaal des Europarates werfen, den wir gleichzeitig auch zu einem gemeinsamen Fototermin nutzten. Ein unvergessliches Erlebnis, denn wir waren ganz alleine ohne störende Begleiterscheinungen in dem großen Rund.

 

Anschließend ging es wieder aufwärts - das Dach des Gebäudes war unser Ziel. Neben einem guten Blick über die Stadt Strasbourg, dem europäischen Viertel sowie die angrenzenden Vogesen, konnten wir uns einen direkten Eindruck von der Antennensituation von TP2CE machen. Drei Gittermasten mit Richtantennen für alle Amateurfunkbänder von 10-40 Meter incl der WARC-Bänder, eine Vertikalantenne sowie eine Delta-Loop für die unteren Frequenzbereiche, YAGI-Antennen für VHF/UHF bzw. Satellitenfunk - was will man mehr!? Dabei musste noch der Mast mit dem 2el-Beam für 40m hochgekurbelt werden. René übernahm diese Aufgabe mit Bravour. Danach ging es in das Shack von TP2CE und wir bekamen eine Einweisung in die örtlichen Begebenheiten. Im Anschluss konnte der Funkbetrieb losgehen und um 1330 UTC war Hardy (DG1BQC) auf 7068 kHz als Erster im Logbuch. Dank hervorragender Filter, die zwischen den einzelnen Antennen und Transceivern für eine Entkopplung sorgten, konnte gleichzeitig an bis zu drei Stationen gearbeitet werden; und somit war das Rufzeichen ständig auf drei Bändern in CW, SSB und RTTY bzw. PSK31 in der Luft.

 

Am Abend legten wir die Hauptschalter etwas früher auf "OFF", da die Crew um TP2CE uns zu typisch elsässischem Essen einlud. Das Ziel war das Restaurant "Au Boeuf" in Ittenheim, einem Stadtteil von Strasbourg, wo wir den aufregenden Tag bei Flammkuchen und Wein ausklingen ließen. Eine große Anzahl dieser lokalen Spezialität, mit allen möglichen Belägen, wurde in einem mehrstündigen Zeitraum verspeist. Der Abend verlief in einer wohligen, freundlichen und herzlichen Atmosphäre und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Im Anschluss wurden unsererseits die Gastgeschenke übergeben, die wir reichlich mitgebracht hatten ... u.a. ein Präsent des Landrates des Landkreises Vulkaneifel, Herrn Onnertz, des Stadtbürgermeisters der Stadt Daun, Herrn Jenssen, sowie unserer Amateurfunkgruppe der Bundeswehr am Standort Daun. Zu später Stunde brachen wir dann auf, um die Heimreise Richtung Hotel anzutreten. Wir verabschiedeten uns von Francis, der auf Grund wichtiger "Malerarbeiten" bei sich zu Hause an den folgenden Tagen nicht mehr anwesend sein konnte. Nochmals "Merci beaucoup" von uns allen an die Crew!

 

Der Samstag war der Hauptaktivitätstag: von morgens 0900 Uhr bis spätabends um 2300 Uhr wurde durchgehend auf fast allen Frequenzbändern Funkbetrieb durchgeführt! In der Regel waren wieder drei Stationen gleichzeitig aktiv, sodass ein flotter Betrieb gewährleistet war. Unterbrochen wurde dieser nur durch die vorzügliche Bewirtung von Christian und Joël. Miriam, die Frau von Joël, hatte wohlschmeckende Elsässer Spezialitäten vorbereitet, die zu einer willkommenen Pause einluden und von uns gerne verspeist wurden. Auch hierfür nochmals unseren herzlichen Dank! Am Nachmittag besuchte uns für kurze Zeit Franz Langner (DJ9ZB) mit zwei Gästen, dem Japaner Yasuyuki Inoue (JR1AIB) und dem Deutschen Richard Gottlieb (DF9TF). Sie hielten sich für ca. eine Stunde in der Station auf und beobachteten u.a. unseren Funkbetrieb. Auch sie kamen in den Genuss einer Besichtigung der Antennenanlage auf dem Dach des Europarates. Der Abend war eine der Hauptaktivitätsphasen und wurde nur kurzzeitig durch die Einnahme einer echt "elsässischen Brotzeit" unterbrochen. Funkhöhepunkte an diesem Tag waren der Anruf in Tastfunk der driftenden Eisscholle aus der Arktisregion (R35NP), die mit russischen Forschern besetzt ist und sich in der Nähe des magnetischen Nordpols befindet, sowie der Anruf der Clubstation von BBC London (G8BBC) in Sprechfunk, ein nach Bekunden des Operators Erstkontakt mit der Clubstation des Europarates. Unser Kameramann SWL Christian hatte viel zu dokumentieren, sodass wir alle nach einem langen Tag müde ins Bett fielen.

 

Der Sonntagvormittag war noch einmal für den Funkbetrieb reserviert. Schwierig gestaltete sich diesmal nur die Anreise, da Strasbourg einen Marathonlauf ausrichtete und somit im Bereich des Europarates fast alle Straßen gesperrt waren. Nach vielen Barrieren, Trassierbändern und Umleitungen sowie abweisenden Polizisten, tasteten wir uns in die Nähe des Zentralgebäudes, wo wir das Auto abstellen konnten. Somit kamen wir etwas später als gewohnt an die Station. Das war jedoch kein Problem, denn Christian und Joël arbeiteten bereits die ersten "Pile-Ups" ab. Durch verzuglosen Operatortausch rissen diese auch nicht ab, und wir übernahmen wieder die Stationen. Gleichzeitig fing man aber auch schon mit Aufräum- sowie Reinigungsarbeiten an, schließlich sollten die Station und das angrenzende Büro, das an diesem Wochenende kurzerhand als Aufenthaltsraum umfunktioniert wurde, wieder in den Ursprungszustand versetzt werden. Anschließend mussten dann leider schon einmal zwei Stationen trotz großer Nachfrage auf den Frequenzbändern ihren Sende- und Empfangsbetrieb einstellen, da auch die Antennen auf dem Dach wieder eingefahren werden mussten. Volker machte dann noch solange Betrieb wie es ging - um 0854 UTC wurde mit SP2EPV auf 10107 kHz das Logbuch endgültig geschlossen. Nachdem alles wieder sauber und aufgeräumt war, packten wir unsere Taschen und verließen den Europarat. Wir verabschiedeten uns herzlich von unseren Gastgebern und sprachen die Hoffnung aus, in naher Zukunft wieder einmal ein gemeinsames Projekt zu machen. An dieser Stelle noch einmal unseren aufrichtigen und herzlichen Dank an alle Mitglieder des C.E.R.A.C., besonders an Christian und Joël, die sich so gut um uns gekümmert haben und immer genau zur richtigen Zeit wussten, was wir gebrauchen konnten ... merci bocour!!!

 

Anschließend reisten wir, auf Grund des Marathonlaufes, über Umwegen zurück ins Hotel und führten in der Lobby alle Einzel-Logs zum Gesamtlogbuch zusammen - Ergebnis: über 2.600 QSO's mit über 60 DXCC-Ländern - aber das war eher Nebensache. Im Vordergrund stand das gemeinsame Erleben mit unseren neuen französischen Funkfreunden, ein für uns unvergessliches Erlebnis!

 

Den Nachmittag gestalteten wir noch einmal unter touristischen Gesichtspunkten, ein gemeinsames Mittagessen sowie ein Bummel durch die schöne Innenstadt schlossen sich an. Ein offenes Kabinenboot mit dem bezeichnenden Namen "EUROPA" lud uns zu einer Fahrt auf der Ill und den anderen Kanälen der Stadt ein, welche allerdings durch ein Gewitter - begleitet durch einen kräftigen Regenguss mit anschließendem, lang anhaltendem Starkregen - jäh unterbrochen wurde. Nachdem der Kapitän - viel zu spät - Regencapes an alle Passagiere verteilte, wurde das Boot aufgrund der Gefahrenlage nach einer Schleuse unter einer Brücke evakuiert. Nachdem alle von Bord waren, gab er zu verstehen, dass er die Tour jedoch planmäßig beenden wolle und alle die, die noch "Lust" dazu hätten, mitfahren könnten. Funkamateure sind hart im Nehmen: also wieder an Bord und da man bekanntermaßen nur einmal richtig nass werden kann, machte uns die anschließende 30-minütige Fahrt auch nichts mehr aus ... nur SWL Christian sah das Ganze mit "gemischten Gefühlen" ...

 

Danach begaben wir uns direkt ins Hotel, um wieder in trockene Kleidung zu schlüpfen. Im Anschluss ging es postwendend mit der Straßenbahn wieder in die Innenstadt, wo wir den Abend in einem gemütlichen Weinlokal bei elsässischen Spezialitäten ausklingen ließen.

 

Nach einer ruhigen Nacht und einem knappen Frühstück ging es dann wieder auf die Heimreise. Gegen Mittag erreichten wir Daun und eine erlebnisreiche Fahrt nahm ihr Ende.

 

Besonderen Dank geht an dieser Stelle auch noch einmal an unseren Kameramann und SWL Christian! Für ihn waren der Amateurfunk und seine Gepflogenheiten gänzlich neu. Wir haben unsere Arbeiten größtenteils erledigt, für ihn beginnt jetzt ein Großteil der Aufgaben ... Christian: schon jetzt einmal - in Hinblick auf den Film - DANKE!



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