QSL - Kollektion

QSL-Karte QSL-Karte QSL-Karte

 

Clubstation DLØBMI

aktuelle QSL-Karte DL0BMI Geschichte:

Das Rufzeichen wurde in den 1980er-Jahren von der damaligen Deutschen Bundespost an die Clubstation der Funkamateure des Bundesministeriums des Innern in Bonn (=Suffix: BMI) ausgegeben. Der erste verantwortliche Funkamateur war Günter HECKMANN (+ 20.11.2023). Im Einsatz war es seinerzeit u. a. am dortigen Standort des BGS (heute Bundespolizei) in Heimerzheim bei Bonn. Neben Mitgliedern der Funkamateure im Bundesinnenministerium wurde die Station von Bediensteten des BGS (jetzt Bundespolizei) und verschiedenen Polizeibediensteten der Bundesländer betrieben.


DLØBMI als internationale Notfunkstelle:

Erdbeben in Armenien 1988:

Bekannt wurde die Station u.a. als (Notfunk-) Kontaktstelle in Deutschland nach einem schweren Erdbeben im nördlichen Armenien im Dezember 1988. Das Auswärtige Amt in Bonn bot nach der Katastrophe der damaligen Sowjetunion personelle und technische Hilfe unter anderem durch das Technische Hilfswerk (THW) an. Bei dem dann folgenden sogenannten „SEEBA-Einsatz“ (Schnelleinsatzeinheit Bergung Ausland) des THW war bei der Einsatzleitung auch ein deutscher Funkamateur vor Ort in Armenien. Da sämtliche Kommunikationswege zerstört waren, wurde über eine mitgeführte Kurzwellen-Station die Funkverbindung zwischen der SEEBA-Einheit im Einsatzgebiet und dem THW-Einsatzstab in Deutschland sichergestellt. Zum Einsatz kamen die Amateurfunk-Clubstationen „DLØBMI“ in Bonn und „DLØTHW“ beim Technischen Hilfswerk in Aachen (bei Bedarf auch die THW-Clubstation „DLØTEL“ in Hamburg-Harburg als Reservestation), die mit erheblichem Personaleinsatz die Funkbrücke aufrecht hielten.


Wasser für Goma/Zaire (heute Rep. Kongo) v. Juli 1994-April 1995:

Nach dem Völkermord in Ruanda (800.000 Tote) Frühjahr 1994 gab es eine Fluchtwelle von 2 Mio. Menschen in die umliegenden Staaten. Die Masse der Flüchtlinge ließen sich rund um die Hafenstadt Goma nieder. Innerhalb weniger Wochen stieg dort die Bevölkerungszahl von ca. 100.000 auf über eine Mio. Menschen an. Größte Sorge war nach einem Cholera-Ausbruch die Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser. Im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und auf Ersuchen des Auswärtigen Amtes half das THW bei der Trinkwasserversorgung der Flüchtlinge und der heimischen Bevölkerung mit Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Insgesamt waren 600 THW-Einsatzkräfte über einen Zeitraum von 8 Monaten im Einsatz. Auch hier wurde eine Kurzwellenfunkbrücke aus dem THW-Camp in Goma eingerichtet, um den Kontakt mit DLØBMI sicherzustellen.


Sonstiger Funkbetrieb:

Ansonsten - wie zu damaligen Zeiten üblich – wurde viel praktischer Funkbetrieb an der Clubstation gemacht. Aus dieser Zeit stammt die Holzhammer-Nummer 1813, die als Diplomauszeichnung des „Holzhammer-Clubs“ Gemünd (G22) ausgegeben wurde (und noch immer wird).

Mehrmals war die Station zu bestimmten Anlässen verstärkt aktiv. Z.B. im Jahre 2000 im Verantwortungsbereich des Ortsverbandes Ahrweiler (K01) mit dem Sonder-DOK „IPA50“ für „50 Jahre International Police Association“. Im Jahr 2007 anlässlich des „Tages der offenen Tür der Bundesregierung“ in Berlin wurde vom 01.08.2007 - 31.08.2007 im Verantwortungsbereich des Ortsverbandes Teltow (Y11) der Sonder-DOK „BUND“ vergeben. Drei Jahre später öffneten sich erneut am 21. und 22. August 2010 die Türen im Bundesministerium des Innern in Berlin für alle Besucherinnen und Besucher. Auf Einladung des BMI konnten Funkamateure aus den Distrikten Berlin und Brandenburg den Amateurfunk im Allgemeinen sowie die Möglichkeiten zur Unterstützung bei Notsituationen vorstellen. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, sich am Infostand über den Not- und Katastrophenfunk, aber auch über das faszinierende Hobby zu informieren. Unter dem Motto „Einladung zum Staatsbesuch“ wurde fleißig Funkbetrieb gemacht. Die Klubstation DLØBMI und die Notfunkstation im Distrikt Berlin (DAØEC) waren an beiden Tagen „in der Luft“. Im Jahre 2011 wurde auch aus dem Verantwortungsbereich des Ortsverbandes Teltow (Y11) mit dem Sonder-DOK „60BGS“ für „60 Jahre BGS / Bundespolizei“ gearbeitet.

„DLØBMI“ war traditionell Teil der IPA-Runde (International Police Association) und wurde im gesamten Jahr 2000 als „IPA-Station“ mit dem Sonder-DOK IPA 50, anlässlich des 50-jährigen Bestehens der IPA betrieben. Nach OM HECKMANN wurde der BGS- und IPARC-Kollege Herbert THAMER (DF7WZ) ab dem 20.04.1995 bis zum 08.01.2003 der verantwortliche Funkamateur für DLØBMI. Diesem folgte dann am 22.01.2003 Lothar GRUNOW (DL5KCX), Mitglied der Gruppe der Funkamateure im Bundesministerium des Innern. Nach dem Ende seiner Dienstzeit gab er das Rufzeichen im Jahr 2018 an die Genehmigungsbehörde zurück.

Somit war es nicht nur geboten, sondern auch folgerichtig, die interessante Geschichte des Rufzeichens DLØBMI zu erhalten, indem es in Tradition der engen Zusammenarbeit mit der IPA durch den IPA-Radioclub mit Wirkung des 23.11.2023 wieder aktiviert werden konnte.

Von nun an wird es im Verantwortungsbereich des Ortsverbandes Vulkaneifel (K34) aktiv sein. Das OV- und IPARC-Mitglied, Norbert Lehmann (DL1EEN), ist der verantwortliche Funkamateur des IPARC für DLØBMI. Er wird es mit dem Sonder-DOK „IPA“ schwerpunktmäßig zu IPA-Aktivitäten „on air“ bringen.


Back to the roots:

Somit wird diese Traditions-Clubstation weiterhin aktiv bleiben, auch wenn sie nicht mehr im Bundesinnenministerium beheimatet ist und direkt aus dem Regierungsviertel senden wird. Eher könnte man in Bezug auf den jetzigen Hauptstandort der Amateurfunkstelle in der Vulkaneifel und der damit verbundenen Nähe zur Stadt Bonn und der ehemaligen BGS-Dienststelle Heimerzheim an den Satz: „back to the roots“ denken.




nach oben